Am Wochenende 23./24.11.2018 gab es in Augsburg zum wiederholten Male eine Welturaufführung im Musicalbereich. Im Sommer gab es auf der Freilichtbühne mit Herz aus Gold die Geschichte Jakob Fuggers. Diese Produktion schaffte es bis zum Deutschen Musical Theater Preis.
Da kann das letztes Wochenende aufgeführte Atlantis nicht mithalten – muss es auch nicht. Denn das Musical versteht sich als privates Förderprojekt für talentierte Künstler. Es sind also auf der Bühne keine Vollprofis zu sehen, wohl aber Talente, die sich hier ausprobieren dürfen. Bis zu 40 Menschen haben über zwei Jahre zusammengearbeitet und ein Musical zur Bühnenreife geführt. Dafür gebührt Ihnen allen und vor allem natürlich dem Autor, Komponisten und Produzenten Alexander Mohr, höchster Respekt.
Ich nehme euch hier mit auf eine abenteuerliche Reise, bei der nicht alles perfekt gelaufen ist, aber Liebe für Musik und Schauspiel, für Tanz und Bühnenbild, für Maske und Styling zusammen zu einer leidenschaftlichen Produktion geführt haben.
Handlung
Das Inselreich Atlantis wird regiert von Herrscher Dragon und und seiner Frau Helena. Sie haben zwei erwachsene Kinder, Tochter Cilia und Sohn Xenon. Die Atlanter sind friedliche und glückliche Leute und befinden sich in Vorfreude auf das alljährliche Poseidonfest. Priesterin Tezia leitet die Vorbereitungen auf eben jenes Fest, als drei Außerirdische aus der Zukunft mit ihrem Raumschiff über Atlantis abstürzen. Nachdem klar ist, dass von den Fremden keine Gefahr ausgeht, werden sie übergangsweise bei General Rambold einquartiert.
Die Außerirdischen – Raumschiffkommandant Mentas und die forschenden Schwestern Cara und Lumina – kommen aus der Zukunft und wissen daher, dass Atlantis untergehen wird. Da es Ihnen aufgrund des Schadens an ihrem Raumschiff nicht möglich ist, Atlantis wieder zu verlassen, hoffen sie, durch ihren Wissens- und Technikvorsprung eine Möglichkeit zu finden, das grausame Schicksal abzuwenden. Auch General Rambold zeigt sich auffallend interessiert an dem technische Know-How, das sie Fremden mitbringen.
Cara und Lunima, die beiden fremdem Forscherinnen, finden bald Gefallen am Leben in Atlantis: Cara verguckt sich in Herrschersohn Xenon, Lumina bändelt auf dem Marktplatz mit dem Fischerjungen Genius an.
Doch mitten in aller Friedlichkeit bahnt sich im Herrscherhaus eine Krise an: Herrscher Dragon will abdanken und hat als seinen Nachfolger seinen Sohn auserkoren. Das verletzt seine Tochter Lilia tief, da sie die Ältere ist. Selbstbewusst fordert sie ihr Vorrecht auf den Thron.
Diesen Ärger nutzt General Dambold geschickt: Schon lange möchte er die Macht über Atlantis übernehmen. Er provoziert die verärgerte Cilia, die sich prompt darauf einlässt, mit Rambold gemeinsame Sache zu machen. Der General sät zusätzlich Zweitracht unter den Forscherschwestern, manipuliert das junge Glück von Lumina und Genius und verrät Cara, dass Prinz Xenon, der sich schon zu ihr bekannt hat, in Kürze aus diplomatischen Gründen eine Prinzessin heiraten soll.
Bei der Hochzeit von Xenon und der Prinzessin kommt es zum Showdown: Prinz Xenon verkündet, dass er nicht heiraten wird, Tochter Cilia lässt durch Zauberkräfte alle in einen tiefen Schlaf fallen und Rambold gelangt so an einen Kristall, der Atlantis mit Energie speist und so hält er die Herrschaft über Atlantis in Händen.
Dank der Kraft der Liebe aber wendet sich zunächst alles wieder zum Guten, bevor die prophezeite Katastrophe eintritt und eine Riesenwelle Atlantis vernichtet.
Die einzelnen Figuren und ihre Darsteller
Das Herrscherehepaar Dragon und Helen
Atlantis ist ein glückliches, friedliches Reich. Unaufgeregt geben sich die Bewohner, und das Herrscherpaares reflektiert das. Zwei sehr sympathische Figuren werden uns da präsentiert. Dragon gibt sich zwar bisweilen sehr autoritär, aber er ist sich ja auch seiner Verantwortung und seiner Führungsaufgabe bewusst. Lange Erfahrung kennzeichnet den Lenker, er hört zu, ist neugierig und gerecht. Entscheidungen trifft er allein, sie sind dann unumstößlich. Kompensiert wird seine Strenge durch seine Frau Helena. Sie ist deutlich mehr Mutter als Herrscherin, und das lässt sie uns auch zu jeder Zeit spüren.
Constanze von Kotzebue-Gebauer ist fürsorglich und liebevoll, hört zu, tröstet, versteht und freut sich mit ihren Kindern. Man fühlt sich sofort an die eigene Mutter erinnert, wenn sie dem erwachsenen Sohn im Haar wuschelt und ihn verschwörerisch bittet, von seiner „Neuen“ zu erzählen. Gesanglich machen beide ihre Sache einwandfrei, wobei Konstanze ein wenig mehr Gefühl in ihre Stimme legen kann als Michael Gebauer, ihr Ehemann im Stück und im echten Leben. Eine wohltuende, weil zurückgenommene und authentische Performance.
Die drei fremden Raumfahrer
Mentas, Lumina und Cara kommen aus einer fremden Welt nach Atlantis. Mentas ist Raumschiffkommandant und führender Wissenschaftler. Die beiden Schwestern forschen ebenfalls.
Schön fand ich, dass diese sich durch ihre Haarpracht von den Bewohnern Atlantis abgehoben haben und deshalb auch als Schwestern erkennbar waren. Carolin Knoth und Helena Yannakopoulos als Cara und Lumina machten ihre Sache ordentlich. Hie und da merkt man ihnen einfach die fehlende Erfahrung an, aber insgesamt betrachtet war das eine solide Leistung.
Schwierigkeiten hatte ich mit Mentas: Die Figur erfährt wenig Tiefgang. Er ist durchweg positiv gestimmt. Mehrfach plädiert er dafür, das eigene Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Woher dieser Optimismus angesichts der Katastrophen kommt, erfahren wir leider nicht. Markus F. Rilling gibt den Kommandanten leidenschaftlich als einen, der anpackt. Dabei schießt er im Schauspiel allerdings hin und wieder ein wenig übers Ziel hinaus. Eine schon im Ansatz so einfach Figur ohne Tiefgang verträgt dieses überbetonte Spiel leider nicht, auch, wenn dadurch der Charakter eindeutig gezeichnet wird.
Priesterin Tezia und ihr Gehilfe Orphan
Die Priesterin ist neben dem Herrscher ebenfalls eine Autoritätsperson. Sie überwacht die Vorbereitungen zum Fest und kann mit den Göttern kommunizieren. Liebenswert chaotisch wird sie gezeichnet. Sie verdreht Wörter und und hat auch sonst nicht immer den organisatorischen Durchblick. Mit dieser Figur habe ich mich ebenfalls ein wenig schwer getan. Es ist schwierig, einer so großen Rolle das komödiantische Potential des Stückes zu überantworten. Denn ist sie nur komisch, dann geht eventuell etwas von der Ernsthaftigkeit des Stückes und der darin behandelten Themen verloren. Ist sie nicht immer komisch, verliert die Figur an Glaubwürdigkeit.
Prinzipiell wäre die Priesterin eine (ent)spannende Figur mit samt ihrer Komik, wenn man ihre Bühnenzeit begrenzen würde. Sprechszenen mit ihr sind deutlich zu lang. Ich habe das schon oft beobachtet: gerade die ungewöhnlichen Figuren werden gerne lange auf der Bühne gehalten. Dadurch flacht das, was die Figur spannend macht, aber schnell ab. Viel interessanter wäre es meines Erachtens, wenn die Bühnenzeit der Priesterin abgespeckt werden würde. Sehr viel Tiefgang erfährt der Charakter ohnehin nicht.
Sandra Haug kann komödiantisch, keine Frage. Je länger sie aber auf der Bühne bleibt, desto gestenreicher wird ihr Spiel, desto schneller und schusseliger die Figur. Hier wäre insgesamt weniger mehr. Die Szene, die ihr gänzlich allein gehört, nämlich, wenn sie sich versehentlich betrinkt, ist sehr gut gelungen und von Sandra auch wunderbar gelöst. Ganz klasse auch die Stelle, an der Selbstironie durchblitzt: Ich hätte besser Opernsängerin werden sollen…
Die Figur des Assistenten Orphan hingegen ist hervorragend gelungen. Er hat deutlich weniger Bühnenzeit, aber man genießt jede einzelne Minute. Orphan ist eine sehr liebevoll angelegte Figur: ebenfalls ein bisschen chaotisch, ein bisschen eigen, charmant und von sich selbst überzeugt möchte er gerne ein großer Magier sein, scheitert aber häufig schon an den Anweisungen seiner Chefin. Durch eine seiner Unachtsamkeiten, hilft er aber zufällig bei der Rettung vor dem gefährlichen General Rambold.
Dieser junge Mann ist smart und besitzt daneben noch eine gehörige Portion Schlitzohrigkeit. Der Zuschauer bekommt Gelegenheit, ihn kennenzulernen und baut eine Verbindung zu ihm auf. In seiner Soloszene beobachten wir ihn, als er gerade dabei ist, Zaubertränke zu mischen. Diese schmissige Nummer passt genau auf die Figur und Alexander Stumpf ist sowohl gesanglich als auch schauspielerisch super in dieser Rolle!
Tochter Cilia und Sohn Xenon
Die Tochter Dragons ist die am besten entwickelte Person im Stück. Hier hat eins zum anderen gefunden, alle Details passen zueinander.
Sie hat mehrere Soloszenen und jede einzelnen davon lässt tief in sie hineinblicken. Man erfährt über die Beweggründe ihres emotionalen Handelns. Im roten Kleid hebt sie sich von allen anderen ab. Sie zeigt Feuer und Leidenschaft, und anders als die anderen Figuren stellt sie sich ihren Dämonen, die von schwarz gewandeten Ballettmädchen dargestellt werden. In dieser Szene ist die auch sonst sehr stimmige Choreographie wunderbar dramatisch. Und Helena Schneider, die Darstellerin der Cilia, hat die Rolle wirklich verinnerlicht. Man nimmt ihr den Ärger ab, dass sie bei der Thronfolge übergangen wird, sieht zu, wie sich daraus Wut und Hass entwickelt und kann so nachvollziehen, warum sie sich von Rambold blenden lässt. Mit ganz starkem Gesang, der voll und emotional ist, nimmt sie den Zuschauer mit in ihr Inneres.
Xenon ist der Sohn Dragons uns soll laut Beschluss Dragons die Herrschaft über Atlantis übernehmen. Stolz und kräftig steht er da, gutaussehend und gerade prädestieniert dazu, Nachfolger seines Vaters zu werden. Aber durch viele leise Töne wird klar, dass er im Gegensatz zu seiner Schwester eher der unsichere Charakter ist. Er verliebt sich in eine der Schwestern und hadert damit, dass er bestimmungsgemäß eine Prinzessin heiraten muss.
Frank Rozorea ist augenscheinlich wie geschaffen für den Herrschersohn. Hie und da ein bisschen mehr Leidenschaft in der Stimme würde die Liebe zu Cara noch ein wenig emotionaler machen.
General Rambold
Der General wird eingeführt als Mensch, der ohne Vorurteil freundlich auf die Fremden zugeht. Doch bald danach zeigt er sein wahres Gesicht: Rücksichtslos möchte er die Herrschaft an sich reißen, manipulativ und berechnend sucht er sich für seine Pläne die enttäuschte Cilia als Werkzeug aus.
Der General ist leider ein wenig platt angelegt. So richtig schlau wird man aus seinen Handlungen nicht, die Motivation bleibt sehr im Dunklen. Dazu kommt, dass ich mit der Artikulation von Wolfgang Herb Probleme hatte. Ich hab ihn oft nicht richtig verstanden. Ich hätte mir den General differenzierter in der Figurenzeichnung und der Ausgestaltung gewünscht.
Das Ballett
Die Mädchen des Balletts (Elevinnen der Ballettschule Schabmünchens Tanzwelt) fügten sich ganz selbstverständlich in den Lauf der Geschichte ein. Die Choreografien waren allesamt ganz zauberhaft und zur entsprechenden Szene absolut passend. Die Tänzerinnen setzen diese zart und mühelos um. Ohne Frage eine große Bereicherung für das Musical!
Interpretation
Obwohl die Story beim Lesen des Programms sehr kompliziert und spacig klang, konnte der Zuschauer dem Geschehen ohne Probleme folgen. Die verschiedenen Handlungsstränge werden schön miteinander verwoben. Mit jedem dieser einzelnen Stränge nähert man sich einem anderen Thema:
Zum einen geht es natürlich um die Liebe und was sie vermag. Dass die Kraft der Liebe sogar Leben rettet, wird am Beispiel von Xenon und Cara deutlich.
Dass die Liebe aber auch Eifersucht begründet, damit kämpfen Genius und Lumina. Die Beziehung dieser beiden Liebenden ist herzlich, muss aber Gerüchten widerstehen. Genius ist ein einfacher Fischerjunge, und das spiegelt sich in den einfachen Worten seines Liebesgeständnisses zu Lumina wieder:
liebst du mich
denn ich liebe dich
ich bin dein
und du bist mein
Ob das Schicksal feststeht oder sich ändern lässt durch aktives Zutun, ist das immerwiederkehrende Thema von Mentas.
Wir nennen es Schicksal
doch bestimmen uns selbst..
Du bist Teil des großen Ganzen
du bist dein Schöpfer selbst
sei dir bewusst, wähle klug.
Und Cilia arbeitet sich an einem modernen Thema ab: Frauen sollen gleich viel wert sein wie Männer. Immer hat sie das Gefühl, dass sie für etwas kämpfen muss, das ihr Bruder schon per se für sich in Anspruch nimmt. Sie stellt damit die althergebrachte Rollenverteilung in Frage:
Männer allein an die Macht
ja das habt ihr euch wohl so gedacht!
Xenon wiederum muss sich entschieden zwischen Liebe und Verantwortung für sein Volk und der Loyalität zu seinem Vater.
Ganz prägnant, weil gerade in heutiger Zeit unheimlich wichtig: Das Thema Völkerverständigung. Schön und breit wird gezeigt, dass sich die Atlanter und die Fremden ohne Vorurteile begnen. Begeisterung und Neugierde behalten gegenüber der Angst die Oberhand:
Die Dimensionen sind weit
in der Ewigkeit
die Welten sind schön
es gibt so vieles zu sehn.
Sehr herzig und auch nicht sehr weit hergeholt, wie Xenon seiner Mutter die Bedienung des Handys zeigt.
Das sind große Themen und sie werden allesamt nicht schlecht aufbereitet. Allerdings ist die Intention, möglichst moralisch-pädagogisch zu wirken, manchmal gar zu eindeutig. Da hätte ich mir ein bisschen mehr Subtilität gewünscht.
Mit einer Länge von über drei Stunden inklusive Pause ist das Musical auch ein wenig lang geraten. Vor allem der erste Akt hängt oft durch überlange Sprechszenen ein wenig durch. Der zweite Akt ist energiegeladen. Hier wird die Story in angemessenem Tempo vorangebracht und es reihen sich die Lieder deutlich kurzweiliger aneinander. Das ist fesselnd und unterhaltsam. Alle Handlungsstränge wurden entwirrt und zu einem Abschluss gebracht, was den Zuschauer befriedigt zurücklässt, obwohl es kein wirkliches Happy End gibt.
Ausstattung/ Bühnenbild/ Kostüme
Das Bühnenbild besteht einzig aus einer überdimensionalen Leinwand, auf die das jeweilige Setting projiziert wird. Die computergenerierten Bilder sind alleinaufgeregt schön, fügen sich ein in die Handlung ohne groß davon abzulenken.
Daneben gibt es nur wenige Requisiten. Der Thron des Herrscherpaares gehört dazu sowie Marktstände. Darüber hinaus bleibt die Bühne leer. Für jemand, der viel Musical schaut wie ich, ist das sehr gewöhnungsbedürftig. Sogar die jährlich konzertante Version von Jesus Christ Superstar der Vereinigten Bühnen Wien benutzt mehr Requisiten. Aber da wir es hier mit einer Laienproduktion zu tun haben, ist das nur verständlich.
Bewusst muss man sich aber sein, dass leere Bühnen dennoch gefüllt werden müssen. In manchen Szenen funktioniert das sehr gut, indem das Ballett genutzt wird. Auch die Marktszene und immer dann, wenn viele Leute, zum Beispiel Soldaten oder Ballettmädchen, die Bühne füllen, fühlt sich das auch richtig gut an. Schwierig ist es, wenn nur zwei oder drei Leute auf der Bühne stehen. Das vermögen oftmals professionelle Musicaldarsteller nicht, die entstandene Leerräume auch zu füllen. Auch hier war das ein Manko.
Die Kostüme waren in ihrer Schlichtheit außergewöhnlich schön und stimmig. Sie passten in jeder Szene zur Aussage und zum Setting. Die Speere der Soldaten waren fantasievoll anders, ebenso die Kronen des Herrscherpaares. Fantasie und Leidenschaft zauberten trotz geringem Budget eine wunderbare Ausstattung an Kostümen und Styling/ Maske. Lobend erwähnen möchte ich auch die Perücken. Da hab ich in Profi-Produktionen schon deutlich schlechteres gesehen.
Die Musik
Für alle interessierten gibt es auf der Website des Musicals eine Hörprobe. Die hab ich vorab schon angehört und es klang sehr vielversprechend.
Auch während der gesamten Vorstellung empfand ich ähnlich: die Musik geht ins Ohr, ist melodiös und zwei Lieder empfand ich regelrecht als Ohrwurm. Aus Kostengründen hat man sich gegen ein Liveorchester entschieden, was immer schade, aber durchaus verständlich ist. Dem geübten Zuhörer fällt das auch stellenweise auf, allerdings ist die Aufnahme der Musik sehr professionell.
Die Ouvertüre (für mich immer der Gradmesser) kommt mit mittleralterlich angehauchten Klängen sehr elegisch daher. Die Motive treiben vorwärts, ganz so, wie der Einstieg in so ein Stück sein soll.
An einigen Stellen allerdings passen die Melodien schwer auf den Inhalt. General Dambold zum Beispiel setzt sich am Anfang in Szene als wichtiger Mann, als Führer der Soldaten: Mein Wort hat Gewicht. Die Musik dazu ist wunderbar, aber sehr leicht und melodiös, so dass sich mir da ein Zwiespalt auftut. Ähnlich ist es, als die drei Forscher ein erhebendes Stück singen darüber, dass man das Schicksal als Chance sehen muss. Sie wollen sich aufraffen und möglicherweise die Zukunft verändern. Dazu aber ist das Stück viel zu brav insrumentiert.
Ganz großes Kino, Gänsehaut-Musical-Feeling, kommt am Schluss auf: Das Lied Sei bereit für die Zeit in der Zeit vereint alle Darsteller auf der Bühne. Stimmgewaltig und mit sattem Sound braust das Finale über die Zuschauer hinweg und bringt das Stück zu einem mehr als würdigen Ende.
Fazit
Man kann allen Beteiligten nur großen Respekt zollen. Was sie da geschaffen haben, hat eindeutig Potential. Noch ist nicht alles perfekt, aber es sind zahlreiche sehr vielversprechende Ansätze vorhanden. Die Musik und die Geschichte sind eingängig, angenehm und nehmen den Zuschauer mit. Es gibt einige Mankos, die aber mit Sicherheit durch das ambitionierte Team mit mal mehr und mal weniger Aufwand durchaus aufgearbeitet werden können.
Alle Fotos: Dr. Joachim Schlosser Fotografie
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