We love Musicals – Boyband Special war von den Fans lange erwartet worden, hat alle jene Erwartungen erfüllt und wurde zu recht so frenetisch von den Fans gefeiert, dass es schon jetzt keine Tickets mehr für die ersten sechs Reihen für den neuen Termin im Februar 2025 (!) mehr gibt. Mein Artikel geizt dieses Mal eher mit Worte, stattdessen lasse ich Bilder sprechen!
Jan Ammann, Filippo Strocchi, Armin Kahl und Peter Stassen formierten sich auch dieses Jahr im Festspielhaus Neuschwanstein zu einer unschlagbaren Kombi ( Armin Kahl ersetzte dieses Jahr Maximilian Mann). Sie unterhalten ihr Publikum auf höchstem Niveau und haben sichtlich Spaß daran, das Phänomen Boyband zu leben und zu persiflieren. Das Publikum nimmt diesen Faden so frenetisch auf, dass daraus ein herrliches Ganzes, im wahrsten Sinne des Wortes Spezielles entsteht. Nämlich ein zweieinhalbstündiges Feuerwerk mit allem, was dazugehört:
Balladen, bekannte Boygroup-Songs, Musical-Kracher, aber auch unbekanntere Musical-Literatur, ganz viel Ironie, gekonnter Blödsinn, Wahnsinns-Stimmen, herrliche Kostüme und vier Menschen, die ganz augenscheinlich und offensichtlich immens viel Spaß haben.
Das Konzept des Konzert fühlt sich an wie: Wir treffen uns und singen als Solisten das,
a) was wir gerade sowieso irgendwo singen,
b) wofür wir geliebt werden bzw. was erwartet wird,
c) was wir schon immer mal singen wollten, aber bis jetzt keine Gelegenheit hatten,
d) was zu mir passt,
d) was lustiges.
Das macht diese kunterbunte Show gleichzeitig sehr persönlich. Garniert wird das ganze zum Teil mit humorigen Überleitungen, witzigen Kostümen und Gaga-Überraschungsmomenten.
Zwischendurch wird durch alle Genres und Musikdekaden immer wieder die Boygroup-Idee persifliert mit der dafür unerlässlichen, coolen Choreographie.
Der Hype um Boygroups/ Boybands ist hauptsächlich eine Erscheinung der 90er Jahre. Eine Boyband bestand (und tut es heute noch) aus drei bis fünf gut aussehenden, sportlichen Boys, die alle singen und tanzen konnten. Wichtig war/ ist, dass jedes Mitglied der Boygroup einen spezielle Schublade bediente. Der Rebell, der Sunnyboy, der Lässige, der Intellektuelle… so war für jeden was dabei. Sie wurden zusammen gecastet und entsprangen nicht wie andere Bands einem muffigen Proberaum oder einer Garage. Das Zielpublikum: weibliche Teenager.
Es ist der große Spaß an diesem Konzert, dass alle vier perfekt darin sind, dieses Phänomen wieder aufleben zu lassen und dabei zu karikieren. Im Prinzip landest du beim Boyband-Special auf einer einzigartigen 90er Jahre-Revival-Party mit grandiosen Musical-Solomomenten.
Hier eine augenzwinkernde Kurzanalyse unserer Band nach obiger Definition:
Drei bis fünf Jungs: Ammann, Strocchi, Kahl, Stassen: hier vier, also Check!
Gut aussehend: Check, check, check, check!
Sportlich: auch hier vergeben wir einen Vierfach-Check und fügen unten Fotos als Beweis bei.
Boys: Tja nun.. Eigentlich eher Men. Aber in Relation zum Publikum stimmt’s dann schon wieder. Also Check!
Wichtig ist, dass jedes Mitglied der Boygroup eine spezielle Schublade bediente. Oh, seid gespannt!
Da gibt es den einen: smart, schön, aber eher brav. Von Typ her eher in sich gekehrt, in der Bravo würde stehen „sensibel“. Fühlt sich auf der Bühne am wohlsten, wenn er das machen kann, was er perfekt kann: Singen; kann tanzen, tut es aber nicht so gerne.
Also derjenige der Boyband, den man unbedingt immer knuddeln will.
Jan Ammann
Dann gibt es in unserer Musical-Boygroup den Facettenreichen. Der macht alles mit, sein Spektrum ist höchst albern bis bierernst. Man kann ihn gar nicht so recht greifen. Irgendwie scheint er als Motor zu fungieren, obwohl er gar nicht so sehr im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit steht und wirkt erfahren.
Also derjenige der Boyband, mit dem man unbedingt tiefgründige Gespräche über das Leben führen will.
Peter Stassen
Dann gibt es hier den Energetischen: sobald er auf der Bühne steht, zündet er den Turbo und performt ekstatisch jeden Song. Immer mittendrin, spielt, deutet, zündet Kalauer. Der jede Rolle aufnimmt, sich jeden Song so nochmal extra zu eigen macht.
Also derjenige der Boyband, mit dem man die die ganze Nacht Party machen will.
Armin Kahl
Und dann ist da noch der mit dem leichten Bad-Guy-Vibe, quasi der Robbie Williams der Musical-Boyband. Singt und bewegt sich wie ein junger Gott, kann alles von zart bis hart und entlässt die weiblichen Fans am Ende auch noch ohne T-Shirt in ihre fantasiereiche Nacht.
Also derjenige der Boyband, den man unbedingt … <.zensiert.>
Filippo Strocchi
Wie ihr seht, ist unsere Musical-Boyband perfekt gecastet worden. Dieses Konzept der Show ist einfach herzerfrischend und macht irre Spaß. Egal, ob ruhige Balladen auf dem Barhocker sitzend oder durchchoreografierte 90er Hymnen vertanzend: Die vier Jungs persiflieren so perfekt das Phänomen Boyband, lachen sich selber kaputt darüber und das Publikum geht frenetisch mit.
Ich möchte hier betonen, dass dieses Konzept tatsächlich nur mit den Zuschauern funktioniert. Anders als im herkömmlichen Musical steht hier nach wenigen Songs alle senkrecht, die Hände vom Klatschen rot, und singt sich die Seele aus dem Leib. Die Atmosphäre ist einfach fantastisch.
Dass das ganze auf der Bühne funktioniert, liegt darin begründet, dass offenkundig alle vier perfekt harmonieren. Und ganz oft blitzt da auch der ehrliche Respekt untereinander auf. Die finden sich allesamt einzeln und miteinander gut!
Besagte Boygroup und das erfahrene Publikum sind zusammen ein eingespieltes Team. Bewaffnet mit allerlei Kuschelgetier und Unterwäsche harrten die Fans brav nach Aufforderung bis zum zweiten Akt aus, um die Jungs damit zu bewerfen. Hier geben die Vier dann ein fantastisches „Relight my fire“ zum Besten.
We love Musical – Boyband Special ist ein herausragender Genuss, bei dem sich Kunst, Albernheit und Gefühl mit den Persönlichkeiten der Sänger zu einer Einzigartigkeit verwachsen. Termine unbedingt blocken, hingehen und einen hammergeilen Abend verbringen.
Im Anschluss noch eine Bildergalerie, die hoffentlich ein wenig von der Atmosphäre wiedergeben kann:
Superhelden:
Duette:
Boyband at its best:
Ein großer Spaß:
Nochmal ein paar Highlights:
Filippo Strocchi als Tony Manero
Armin Kahl „Skandal im Sperrbezirk“
Danke Musical-Boyband für diesen perfekten Abend!
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